Nichts ist unmöglich!
Die Vertretung erfolgt zu den mit den Sorgeberechtigten und der jeweiligen Tagespflegeperson
vertraglich vereinbarten Zeiten.
Für eine gelingende Vertretung ist der Focus auf die Kontaktpflege wichtig: ich bin regelmäßig in
der Tagespflegestelle zugegen, baue eine Verbindung zu den einzelnen Kindern auf und bekomme
so ihr Vertrauen. Hierfür investiere ich so viel Zeit, wie es individuell braucht.
Die Tagespflegeperson bindet mich in ihren Alltag mit den Kindern ein und ich kann mir ihre
Routine, im besten Fall gestützt auf ihre pädagogische Konzeption, ein Stück weit zu eigen
machen.
Ich arbeite in dieser Zeit mit ihr zusammen, sie stellt mir ihre Art und Weise der Betreuung vor und
erklärt mir alle Schritte, die ich wissen muss, damit die Vertretung gelingt. Hier geht es um
Detailwissen zu den einzelnen Tageskindern wie z.B. Essgewohnheiten, Spielzeugvorlieben, die
Schlafroutine, Rituale etc.
Es ist wichtig zu wissen, wo sich alles befindet: Schnuller zum Schlafen, Schlafsack oder Decke,
Kuscheltier? Und so vieles mehr, was für die Kinder ganz wichtig ist, uns Erwachsenen aber
manchmal etwas zu viel erscheint. Welche Geschichte zum Einschlafen? Was noch essen vor dem
Abholen?
Viele kleine Details, die für eine gute Vertretung wichtig sind, werden an mich weitergegeben.
Die Hygiene ist z.B. ein wichtiges Thema, schließlich werde ich das Kind im Vertretungsfall auch
wickeln/ zur Toilette begleiten. Hier wird es eine langsame, dem Kind angepasste Annäherung in
Begleitung der Tagespflegeperson geben, um das Kind nicht zu überfordern.
Zusammengefasst lässt sich dazu sagen, man sollte mindestens 1 mal pro Woche für mehrere
Stunden in der Betreuungsstelle anwesend sein und mitarbeiten, um die Details aufzunehmen.
Auch zu den Tagespflegepersonen baut sich eine Bindung auf, eine Vertrauensbasis wird
geschaffen.
Nicht zuletzt bedeutet eine gelingende Vertretung für die Tagespflegeperson Planungssicherheit im
familiären und finanziellen Sinn.
An diesem Punkt wird klar, dass die Tagespflegeperson nicht nur mit den Eltern eine
Erziehungspartnerschaft eingeht, sondern auch mit einer weiteren Person: der Vertretungskraft!
In den Großtagespflegestellen ist im Vertretungsfall noch die zweite Kraft anwesend und kann
unterstützen. In den Tagespflegestellen die häuslich/familiär geführt sind, ist man auf sich alleine
gestellt. Die vorab geführte Kontaktpflege ist hier elementar wichtig, damit die Vertretung gelingt.
Der Kontakt zu den Eltern sollte über die Anwesenheit bei den Bring- und Abholzeiten hinaus durch -mit der Tagespflegeperson gemeinsam- geplante Spiel-Nachmittage o.ä. hergestellt werden. Je
nach Jahreszeit können die Treffen auch gerne als Picknick am Spielplatz ausgestaltet werden.
Wenn die Eltern einen guten Kontakt zur Vertretung haben, und sich wohl fühlen mit der Situation,
dass im Vertretungsfall an der gleichen Türe eine andere Person das Kind in Empfang nimmt,
nimmt das Kind diese Stimmung in jedem Fall auf und geht gelassener in die „neue Situation“.
Bereits im Wiederholungsfall sollte das mit den Kindern besprochen werden: „Ab morgen ist die
Steffi hier, ich bin dann im Urlaub.“ Und die Eltern können dies auch mit den Kindern
kommunizieren. Im Krankheitsfall werden die Eltern vor dem Bringen morgens verständigt und
niemand muss eine Überraschung erleben, vor allem nicht die Hauptpersonen, die Kinder!
